EFL nach Isernhagen als standardisiertes Assessmentverfahren zur Beurteilung der berufsbezogenen Leistungsfähigkeit
Zur objektiven Einschätzung der arbeitsbezogenen Leistungsfähigkeit sind in den USA mehrere Evaluationsmethoden entwickelt worden, von denen dem Assessmentverfahren von Isernhagen eine besondere Bedeutung zukommt.
Mit 29 standardisierten funktionellen Leistungstests wird die Belastbarkeit für häufige physische Funktionen der Arbeit untersucht.
Im Vorfeld des eigentlichen EFL-Test wird der Versicherte zu Krankheitsbild und Krankheitsverlauf, zu Schmerz und schmerzbedingten Funktionseinschränkungen, zu erfolgten Operationen, zu den bisherigen Arbeitsbedingungen sowie zu den persönlich empfundenen Defiziten befragt. Danach wird eine klinische Untersuchung des Bewegungssystems durchgeführt. Die allgemeinen Arbeitsbedingungen des Versicherten zur funktionellen Leistungsfähigkeit sowie wesentliche Funktionsstörungen sind nachfolgend beurteilbar.
Das EFL-Assessmentverfahren basiert auf der kineophysischen Testmethodik. Im eigentlichen Testdurchlauf werden an 2 aufeinander folgenden Tagen 29 verschiedene standardisierte Leistungstests durchgeführt (Heben, Tragen, Überkopfarbeiten, Leitersteigen, Handkoordination u.a.). Der Untersucher beobachtet dabei den Versicherten unter Kriterien wie rekrutierter Muskulatur, Körperhaltung, Koordination und Sicherheit der Bewegung, um daraus sichere Schlüsse auf die Grenzen der Belastbarkeit ziehen zu können. Die Überprüfung auf Reliabilität innerhalb der Testreihe erfolgt durch den Test und Retest am 2. Testtag.
Im Medizinischen Gutachteninstitut Hamburg wird die EFL Testung seit 2003 regelmäßig für Fragestellungen unterschiedlicher Auftraggeber angewandt.
Vorraussetzung hierfür war die Zertifizierung der Einrichtung. Die EFL Testung wird in oben angegebener Weise durch eine speziell ausgebildete Ergotherapeutin unter Anleitung und Kontrolle des verantwortlich zeichnenden Chirurgen und Unfallchirurgen durchgeführt.
Das Ergebnis dieses standardisierten und aussagekräftigen Verfahrens findet inzwischen bei den Gerichten eine breite Akzeptanz.
Ziel der EFL Testung ist eine realitätsgerechte Beurteilung der arbeitsbezogenen, ergonomisch sicheren Belastbarkeit. Dadurch wird ein Vergleich mit der bisherigen beruflichen Tätigkeit möglich. Die Testung erlaubt damit die Aussage, inwieweit die ermittelte Leistungsfähigkeit den bisherigen Arbeitsanforderungen entspricht.
Im Medizinischen Gutachteninstitut, Standort Hamburg, bieten wir EFL ergänzend zu den klinischen und apparativen Untersuchungsmethoden der Begutachtung an. Sie ist in ihrer Eigenschaft als von individuellen Vorgaben des Untersuchers unabhängiges, operationalisiertes und standardisiertes Verfahren nach unserer Einschätzung zukunftsweisend in der Begutachtung der Leistungsfähigkeit sowohl in der Sozialversicherung als auch der Privat- und Krankenversicherung.
Hier erhalten Sie als Institution/Auftraggeber nähere Informationen zum EFL-Verfahren per PDF.